"Stromausfall"

Die Puente steht vor der Tür: Brückentag, in Spanien ein ganz großes Thema, verstopfte Autobahnen und in der ganzen Stadt Menschen mit Koffern sind an der Tagesordnung. Als ich von der Uni nach Hause komme, also nach einer Stunde in ner überfüllten Metro, geht das Licht im Flur nicht an, der Külschrank ist warm und mein Computer aus... Stromausfall. Ich rufe Giuseppe an, der nur lacht und sagt, dass wir seit 5 Jahren keinen Strom bezahlt haben. Super Info, und jetzt? Macht nix, fahren ja alle weg übers Wochenende. Ja, außer mir. Die anderen Erasmus-Studenten fahren nach Barca, irgendein Fest mit Riesenpaella. Die 100 Euro für Bus und Übernachtung in Barcelona übersteigen momentan mein Budget, da BAföG-Darlehen und Erasmus-Stipendium immer noch auf sich warten lassen... am dritten Tag ist dann alles organisiert: ich ziehe in die Wohnung von Jordi während er mit seiner Freundin und meiner Mitbewohnerin Amu für zwei Tage Urlaub in Murcia machen. Im Licht der Friedhofskerzen packe ich meine Sachen inklusive meiner Wäsche, da wir seit einer Woche auf die vom Wohnungseigentümer versprochene Waschmaschine warten, die unsere kaputte ersetzen soll... (in Spanien werden Wohnungen generell komplett eingerichtet vermietet) Zum Glück tastet Amu auf dem Weg zum Aufzug wie immer nach dem Lichtschalter – und die Wohnung erstrahlt im elektrischen Licht einer Glühbirne!
Die gleiche Geschichte ereignet sich übrigens ganze zwei Wochen später noch einmal: irgeneine Rechnungsnummer ist von der Bank nicht übermittelt worden, worauf Iberdrola kurzerhand noch mal die Leitungen kappt. Nachmittags um halb 3, während ich grade am Kochen bin. Ein Brief informiert uns angeblich vorab darüber, er erreicht gegen 12 Uhr am gleichen Tag unseren Briefkasten, wo wir ihn abends um 7 auffinden. Nachdem Hector und ich abwechselnd bei Iberdrola anrufen und die Sache nach ca. einer Stunde Servicehotline auch geklärt werden kann, schicken sie uns noch am selben abend einen Techniker, der das Problem beheben soll. Der findet den Schrank links von der Haustür nicht und geht wieder, anstatt bei uns zu klingeln und zu fragen. Am nächsten Tag geht das Spiel von vorne los. Anrufen, nerven, Techniker abwarten. Wir dekorieren das Treppenhaus und den Elektrikschrank mit Pfeilen und Briefen an den Techniker, in der Hoffnung er kann lesen... und es klappt. Jetzt ist der Kühlschrank schon wieder abgetaut, der Inhalt muss erneut entsorgt werden. Weiterer negativer Nebeneffekt: Das Badezimmer hat kein Fenster und daher auch kein Tageslicht. Duschen bei Kerzenlicht ist eine Sache, dass Kakerlaken das Bad bei Dunkelheit als ihren Lebensraum ansehen eine andere...

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